Lexikon

Ich kann sie einfach nicht löschen…. Diese uralten Tipps und Tricks aus der noch älteren Mailingliste, die es schon sehr lange nicht mehr gibt. 
Diese Nachrichten sind aus Zeiten, als es noch die IGF gab, die Interessengemeinschaft Frösche, quasi der Vorläufer der heutigen DGHT AG Anuren. 

Dieses ist eine Sammlung von nützlichen Tipps, Tricks und Erfahrungen aus Mail-Beiträgen aus der alten Zeit, ohne Facebook, Instagram und Co.  
Die Beiträge wurden von mir nach Rückfrage bei den jeweiligen Autoren mit deren Einverständnis hier eingefügt. Zur Arbeitsersparnis (man könnte es auch Faulheit nennen) wurden die Originalmails ohne besondere Aufbereitung auf diese Homepage kopiert.

Wichtig: für eventuelle Schäden, die durch Befolgen der Tipps oder Anleitungen entstanden sein könnten, übernehme weder ich noch die jeweiligen Autoren die Verantwortung!

Nachmachen auf eigene Gefahr!

Drosohila-Futterbrei

Rezept mit Backhefe (aus der Literatur von Wyninger):
-2 Würfel Bäckerhefe (ca. 90 g) mit 4 Teelöffel Rohrzucker überstreuen
-zerstoßen und rühren bis ein Brei entsteht
-200 ml 5 %igen Obst- oder Weinessig zugeben
-mit Watte auffüllen, bis alle Flüssigkeit aufgesogen ist

Rezept von Sascha Karberg(karberg@jb-schnittstelle.de):
Hi, Keith,
there is no „ultimate“ food mixture that all Drosophila labs are using. All mix their own stuff and swear it’s the best. In my opinion: Every food is o.k. when: the flies love it and the cook and the one, who have to wash the bottles up, won’t hate it. Here’s our „perfect“ receipt for 10 l:

75 g Agar (we take the dried up Agar Agar algae, it’s cheaper. I only have an address in Germany…) and 150 g yeast (Saccharomyces cerevisiae, „beer yeast“), solve and boil in 4,4 l water. Then add 80 g soy-meal, 750 g maize-meal, 400 ml sugar-beet-syrup and 800 ml malt-syrup. Solve and boil again under permanent stirring. Cool down to 70 – 60 °C and add 20 ml propionic acid (100 %) and 50 ml Nipagin (8%). To rinse the measuring bottles (for the syrup) 600 ml water. The soy-meal isn’t necessary (replaceable with maize-meal).

Some hints:

The flies should not lay too much eggs per bottle, because first the food mixture will get liquid, second the development of the fly will bedisturbed and delayed, and third too small flies will hatch. We use foam-rubber to stuff our breeding-bottles. The best receipt to get super-producer-flies is to give them a bit yeast in the bottle (from the „yeast-cubes“ you can buy in every supermarket, not the „dry yeast“. Add some drops of water, so that the yeast gets creamy, but not too liquid, otherwise the flies will stick on). Give them one or two days to eat the yeast (The females will become fat !) and on the third day they lay enough eggs for one bottle in one hour – on every food you give them!

Add toilett paper or filter paper to the bottles if you are breeding flightless-flies.
Don’t let the cultures get too old (see last message).
Hope i could help you and others,

Rezept von Uwe Holzdörfer (u.holz@holz.rol.ch):
Da ich immer wieder sehe, wie Froschliebhaber mit der Fliegenzucht einige Probleme haben, so z.B. Befall mit der kleine schwarzen Fliege, Milben, Schimmelpilze etc. möchte ich meine Kenntnissein Mikrobiologie gerne zum Besten geben. Viele von euch werden diese Tips bestimmt schon kennen und sind bestimmt nicht arrogant gemeint.

Drosophila-melanogaster Medien
Quelle: R. Wyninger Insektenzucht 1974, Ulmer Verlag
Pulvertrockenmedium
Menge Bestandteil
18 g Agar -Agar Fadenform oder Gelatine
14 g Trockenbackhefe (Päckchen haben Gewicht aufgedruckt)
85 ml =74,8 g Saccharose (Haushaltszucker)Schüttdichte = 0,88 g/ml
220 ml =145 g Maisgriess Schüttdichte= 0,66 g/ml (extrem vitaminreich!)
100 mg Nipagin M
evtl. Vitamin Mix

Agar-Agar in Fadenform mit der Saccharose, Trockenhefe, Nipagin M in einer Kaffeemühle pulverisieren, Maisgries zugeben, nochmals bis zur Homogenität pulverisieren. Kühl und trocken lagern.

Nipagin M:
Bei Nipagin M (erhaeltlich in der Apotheke) handelt es sich um einen Keimhemmer auf Basis eines
p-Hydroxybenzoesäureester. Diese Ester kommen in der Natur vor, so z.B. in Alkaloiden, in Pflanzen sowie im Käse. Seit 1923 werden sie in Lebensmittel, Kosmetika und Hautsalben eingesetzt. Ich bin als Chemiker zwar gegen die Verwendung von Konservierungsmittel für die Froschhaltung, doch ich habe beste Erfahrungen gemacht. Keine Medien schimmeln mehr, etc. Den Fröschen schadet dieser Naturstoff bestimmt nicht, zumal er in den Fliegen rasch abgebaut wird.

Behälter:
Ich verwende ausschliessliche 300 ml Erlenmeyerkolben mit engem Hals. 12,6 g Pulvermischung werden in den Kolben gegeben und mit 50 ml Leitungswasser versetzt. Einen Propfen aus Watte aufsetzen, soll dicht schliessen, damit keine Fliegen entweichen. In einer Mikrowelle (z.B. 600 W) 3 Minuten oder länger aufkochen. Das Medium soll nicht überschäumen. Evtl. etwas warten und dann weiterkochen, bis die Masse dickflüssig wird. Das Agar Agar quillt bei Kochtemperatur langsam an und verfestigt diese Masse nach dem Abkühlen.Der grosse Vorteil in dieser Methode liegt an dem Abtöten von Keimen und Milben durch die Hitze und die Mikrowellenstrahlung. Der Behälter wird auf Zimmertemperatur abgekühlt und mit etwas Holzwolle versehen, dann mit einigen Tropfen Backhefesuspension (einige Kruemmel frische Backhefe mit etwas Zucker und Wasser verrühren) angeimpft. Ueber eine Plastiktrichter ein paar Fliegen einschütteln. Bei 25 °C im Dunkeln bebrüten. Der Kolbenhals sollte nicht mit Hefe oder Medium stark verschmutzt werden, da Keime von Aussen leichter nach Unten wandern können. Ich verwende eine Brutschrank, es geht aber auch ein warmer Ort. Die Populationsdauer beträgt je nach Fliegenart und Temperatur 2-3 Wochen. Wichtig: Ueber 28 °C werden Fruchtfliegenweibchen steril! Nach der ersten geschlüpften Fliegengeneration empfiehlt es sich etwas
Frischhefesuspension nachzuimpfen. Medium nur fuer 2 Generationen verwenden! Ich brauche bei ca. 5 Kolben höchstens 10 Minuten für die Herstellung der Medien. Also das laestige Ueberwinden zur Fliegenzucht faellt leicht. Das Resultat, sind dicke prachtvolle Fliegen.

Tips:
Sind die Fruchtfliegenkulturen mit Milben und schwarzer Fliege verseucht, dann ist es dringend notwendig die Fliegen über einen Trichter in ein Glasgefäss zu schütteln, sie mit einem Wattebausch, der mit Diethylether betraeufelt ist kurz zu betaeuben (evtl. den Bausch nur kurze Zeit darüber halten). Mit einem Pinsel können die Fliegen von der Spreu sortiert werden und werden in ein frisches Zuchtglas ueberfuehrt. Sollten Milben auftauchen, so ist diese Methode sofort anzuwenden. In unsauberen Arbeiten liegen die meisten Fehler und die Ursache für ein plötzliches Zusammenbrechen der Kulturen.

Reinigen der Kolben:
Etwas chlorhaltigen Haushaltsreiniger eingiessen. Mit Wasser bis zum Rand auffüllen und ueber Nacht stehen lassen. Einfach ausspülen und trocken und weiter geht’s.

Viel Spass bei der Zucht von Uwe und Sabin Holzdörfer.


Gewichte von Fröschen
von Thomas Schäffer (thomas.schaeffer@uni-bielefeld.de)
D. ventrimaculatus, adult :0,4 g / 0,5 g
D. tinctorius, Regina,adult, Maennchen: 5,2 g
Ph. bicolor, adult, alles Maennchen (leider): 4,0 g / 4,5 g / 4,5g / 4,4 g


Gewichte von Drosophila /Haftung v. Chloramphenicol
von Thomas Schäffer (thomas.schaeffer@uni-bielefeld.de)
Fliegen der grossen und der kleinen Drosophila wurden in ein dicht schliessendes Gefaess gegeben ( damit sie nicht feucht werden) und 5 Minuten in den Eisschrank gestellt um sie zu toeten. Dann habe ich 2 x 50 Fliegen von jeder Art abgezaehlt und auf der Analysenwaage gewogen, mit Chloramphenicol bestaeubt und nochmal gewogen.

Hier die Ergebnisse:
Drosophila gross:
50 St. ohne Chloramphenicol: 95,0 mg / 95,0 mg
……….mit Chloramphenicol : 112,5 mg / 113,5 mg
d. h. eine „nackte“ Fliege wiegt 1,9 mg und auf einer Fliege haften
0,35 / 0,37 mg Chloramphenicol

Drosophila klein:
50 St. ohne Chloramphenicol: 44,0 mg / 41,5 mg
……….mit Chloramphenicol : 49,8 mg / 48,6 mg
-> eine Fliege wiegt 0,88/ 0,83 mg und auf einer Fliege
haften 0,12 / 0,14 mg Chloramphenicol

So, wenn nun die richtige Dosis fuer Chloramphenicol 100 mg / kg Koerpergewicht ist muss ein D. tinctorius Regina (5,2 g) ca. 4 kleine, bestaeubte Drosos fressen. (Wenn ich mich nicht verrechnet habe)


 

Aspirin gegen Schildläuse
von Ulrich Schmidt (uli.frog@t-online.de)
Lieber Frognetler,
was jetzt kommt ist kein Scherz!
Ich habe seit immer, mal mehr mal weniger Aerger mit Schildlaeusen auf den Bromelien in meinen Terrarien. E605 war nicht so der Bringer, meine Zahnbuerste (Tip von Gerd Voss) auch nicht.
Neulich beim Arzt habe ich in einer Zeitung gelesen, das Aspirin dem Giesswasser von Pflanzen beigemischt, diese zum Abwehrproduzenten von Schaedlingen macht. Also: nach der letzten Sauftour, die Aspirin mit einigen schildlausuebersaehten Bromelien geteilt (halbe Tablette Aspirin + C auf o,2l Wasser) und ca. 2ml in den Trichter gesprueht. Nach jeweils einer Woche wiederholt. Heute nach 4 Wochen sind die Bromelien deutlich von den Plagegeistern befreit, und die noch draufsind sehen nicht sehr gesund aus. Wer Lust und Schildlaeuse hat (natuerlich auf den Pflanzen) kann das Mittel ja mal ausprobieren, aber Vorsicht bei Bromelienlaichenden Froeschen. Da habe ich das bisher noch nicht gewagt.
mfg Ulrich


Zucht der Bohnenblattlaus
von Martin Huber (hubermar@student.uni-augsburg.de)
In dem Buch „Bi-Lexikon Heimtiere“ (1989 – VEB Bibliographisches Institut,
Leipzig.) steht folgendes zu Bohnenblattläusen:

„Bohnenblattlaus, Aphis fabae: Vertreter der Unterordnung Blattläuse (Aphidina) mit schwarzem, 2 bis 3 mm langem Körper. Die B. lebt an verschiedenen Wirtspflanzen, im Sommer vor allem an der Gartenbohne Vicia faba. Voraussetzung für die Blattlauszucht ist eine Bohnenkultur, die in Blumentöfpen oder Hydrokultur so angelegt wird, daß das ganze Jahr hindurch frische Bohnenblätter zur Verfügung stehen. Von einer der Wirtspflanzen werden einige Bohnenlattläuse abgesammelt und vorsichtig mit einem Pinsel auf eine eingetopfte Bohnenpflanze übertragen. Sie besiedeln sehr rasch die gesamte Pflanze und beginnen dann schell von dieser abzuwandern. Man kann dies verhindern, indem man die Zucht etwas anders gestaltet. Dazu schneidet man einzelne Bohnenblätter ab, die in je ein kleines Gläschen mit Wasser gestell werden. Diese Gläschen kommen in eine größere Schale mit Wasser. Auf ein solches Blatt setzt man etwa drei Mutterläuse, die sich rasch parthenogenetisch vermehren. Ein Weibchen produziert zwei Wochen lang täglich fünf Jungtiere, die nach sechs Tagen geschlechtsreif sind. In der Natur bricht mit abnehmender Tageslänge zum Herbst hin die parthenogenetische Vermehrung ab, und es schließt sich eine zweigeschlechtliche Generation an, deren Weibchen nach der Kopulation befruchtete Eier (Wintereier) ablegen. Soll die Blattlauszucht das ganze Jahr über bestehen und keine Unterbrechung durch das Auftreten geflügelter Geschlechtstiere eintreten, so muß sie unter Langtagverhältnissen gehalten werden. Es ist notwendig, die Zucht täglich 18 Stunden, wenigstens aber 15Stunden, mit einer Lampe zu bestrahlen, sonst geht sie Spätestens im September zugrunde. Die Zucht erfolgt bei einer Temperatur von 20 bis 27°C und 65 bis 75% relativer Luftfeuchtigkeit. Auch die Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) auf Asparagus sprengeri, die Erbsenblattlaus (Acyrthoiphon pisum) auf Erbse und die Kartoffelblattlaus (Macrosiphum solanifolii) auf Kartoffeltrieben sind für eine Zucht geeignet.“


Herstellung von Rückwänden mit Torf und Leim
von Ulrich Schmidt (uli.frog@t-online.de)
also: Weisstorf ist die obere Schicht im Moor, der Torfanteil der zu „Gartenerde“ verarbeitet wird. Der Torf wird in Bloecken von ca. 15*15*40cm gewonnen. Die im trockenen Zustand recht harten Brocken zerfallen im Wasser zu einer losen Masse. Im Gegensatz dazu der Schwarztorf(Brandtorf), der heute kaum noch zum heizen, dafuer vor allem fuer die Aktivkohlegewinnung abgebaut wird und der auch im Wasser ueber Jahre formstabil bleibt. Kokoserde wird vielfach in Biolaeden oder aehnlichen Institutionen angeboten. Der Block (20*15*5cm-3,-DM) besteht aus gepressten und zerkleinerten Kokosfasern und quillt in Wasser auf ca. 8l auf. Der Weissleim ist ein Holzleim (Ponal kennt fast jeder). Ich benutze BINDAN B4 der Fa. Bindulin aus Fuerth in Bayern. Der 10l Eimer kostet ca. 90,-DM ab Werk. Laut Aussage der Firma gibt der gebundene, hochwasserfeste und loesemittelfreie Leim keine schaedlichen Stoffe mehr ab. Verarbeitung: Ich habe mir Holzformen aus 62*26cm Spanplatten (2cm dick) mit Dachlattenumrandung (ca. 4cm hoch) gebaut. Die Platten werden daher ca. 2cm dick). Die Form wird mit Plastikfolie ausgelegt, damit die Masse nicht am Holz festklebt. In einem grossen Eimer gebe ich Torf/Kokoserde/Leim im Verhaeltniss 1:5:0,7 zusammen, die Feststoffe sollten feucht bis nass sein. Der Torf ist nicht unbedingt noetig, er lockert aber durch seine grobe Struktur die Platten optisch auf. Die Masse wird gut gemischt und sollte ca. 2 Tage in dem geschlossenen Eimer durchziehen. Dann wird die Masse in die Form gefuellt, und mit einem Holzblock oder einen Holzhammer verdichtet (die Ecken sind wichtig). Die so gefuellte Form muss je nach Waerme 5-10 Tage abbinden und austrocknen. Dabei verlieren die Platten an Volumen, sie sind danach ca. 60*25 cm gross. Falls  die fertigen Platten nicht mehr eben sind: mit heissen Wasser ueberbrausen und zwischen 2 Holzplatten 2 Stunden lagern. Dann mit grosszuegig Silicon an die Scheiben kleben.
Ich habe reine Torfplatten seit 2 Jahren, Kokosplatten seit 1 Jahr im Einsatz, ein Zerfall ist nicht festzustellen. Auch moeglich: Die Seitenwaende mit Kokosmatten aus dem Wasser- und Teichbau in Schlaufen mit Silicon festkleben. Die Schlaufen werden mit Torf gefuellt und koennen sehr schoen bepflanzt werden. Haltbarkeit: In einem Terrarium seit 2 Jahren ohne Verschleiss. In einem andern Becken habe ich eine Art Minitausendfuessler die Holz und Aehnliches fressen. Dort war die Wand nach ca. 6 Monaten hinueber…
Test the west!

mfg Ulrich Schmidt


Rückwandidee mit Terassen
von Reto Siegenthaler (RSiegen@compuserve.com)
Um eine Rueckwand mit Terrassen zu machen, nehme ich zuerst eine Styropor-Platte (je nach Bedarf 2 bis 5 cm dick) und bearbeite die Vorderseite mit dem Loetkolben (dadurch wird die Seite strukturiert und auch hart). Dann schaeume ich separat die spaeteren Terrassen (am besten auf eine Kunstglas (PVC)-Platte, da sich dort die ausgehaertete PU-Masse relativ leicht abloesen laesst (Platte vor dem Schaeumen etwas befeuchten (spruehen)). Man kann auch auf einer flachen Unterlage auf Zeitung oder Papier schaeumen; nach dem aushaerten muss das Papier/Zeitung dann mit viel Wasser und etwas Mechanik weggerieben werden. Nach dem Schaeumen besprueht man das Geschaeumte sofort mit etwas Wasser (PU braucht Feuchtigkeit zum aushaerten). Nach ca. 20 bis 25 Minuten (je nach Feuchte und Waerme; muss man etwas ausprobieren) laesst sich das Geschaeumte dann von Hand noch relativ gut zurechtformen (die aeusseren Schichten sind dann nicht mehr „klebrig“ aber dennoch relativ weich. Von hier an muss immer wieder nachgeformt werden, bis das Ganze dann entgueltig hart ist. Nun kann man die Terrassen beispielseise noch schneiden (Schnittstellen sind gute Befestigungsstellen auf der Styroporwand) und die Terrassen an der vorstrukturierten Styroporwand wieder mithilfe des PU-Schaums „ankleben“ (also PU direkt auf die Styroporwand spruehen und die Terrassen in/an den Schaum pressen). Auch hier wieder: Bespruehen und die „Klebestellen“ nach gewisser Zeit formen. Auf die Giftigkeit der Farben sollte man auf jeden Fall achten. Ich nehme giftklassenfreie Farben, wobei die (fast) immer vorhandenen Loesungsmittel so oder so noch giftig sind. Ich hatte zum Glueck mit den Farben, die ich verwende, nie Probleme mit Vergiftungserscheinungen bei Froeschen (wie offenbar einige andere Froschhalter). Nach dem Austrocknen spuele ich die gefaerbten Rueckwaende mit heissem Wasser ab (Duschbrause) und lasse sie an der Sonne trocknen. Dieses Prozedere wiederhole ich etwa 3 mal. Erst dann wird die Rueckwand einfach mithilfe von wenig Silikon ins Terrarium geklebt.


Rückwand aus PU-Schaum
von: Matthias Schulte <schultefrogs@t-online.de>
Wenn Du PU-Schaum in Terrarium bringst mußt Du damit Rechnen das Inhaltststoffe freigesetzt werden. Am besten erkennt Du es an der Verfärbung des Wassers. Das Heißt aber nicht das Du auf Pu-Schaum verzichten mußt. Nach dem Modellieren mußt Du den Schaum 2 mal mit Polyesterharz streichen.In den zweiten Anstrich kannst Du Dekomaterial einstreuen (z.B. Steinstaub).Zwischen jedem Arbeitsgang sollten 5-6 Tage liegen. Anschließend sollte das Becken noch 4 Wochen Ausdünsten.


Pflanzenschutzmittel neutralisieren mit Kaliumpermanganat
von Gerd Voss (gerdvoss@vossnet.de)
Im Handel erworbene Pflanzen sind im Allgemeinen stark mit Pflanzenschutzmittel behandelt. Diese sind fuer Terrarienbewohner meist toxisch. Um sie zu neutralisieren, empfielt sich ein einstuendiges Bad in einer Loesung von 1-2 Gramm Kaliumpermanganat pro Liter Wasser.


Aussortieren von flugfähigen Fliegen
von Sascha Karberg (Karberg@genetik.biologie.fu-berlin.de)
Hallo Wojtek und andere Interessierte,
habe erst jetzt – nach meinem Urlaub – Deine Mail gelesen, in der Du Dein Problem mit gekauften Drosophila schilderst. Was „Dartfrog“ zum säubern der Zucht vorschlägt, ist im Prinzip die richtige Methode: ein Trick verkuerzt die Säuberungsprozedur aber auf 1 Generation: Wenn Du einfach nur die fliegenden Fliegen fliegen läßt und die flugunfähigen sammelst, dann sind die weiblichen flugunfähigen Fliegen nämlich ziemlich sicher schon von fliegenden Fliegenmännern begattet worden, so daß Du auch in der nächsten Generation fliegende Fliegen dabei hast. Mach folgendes: Nimm ein Zuchtglas, in dem die Fliegen gerade zu schlüpfen beginnen und schüttele alle (wirklich alle !!!!!) geschlüpften Fliegen weg. Dann warte 5-6 Stunden. Jetzt schüttele alle geschlüpften Fliegen aus dem Glas und sortiere die fliegenden aus. Die flugunfähigen setzt Du in ein neues Zuchtglas. Alle Weibchen sind jetzt mit 99%iger Sicherheit unbegattet. In den nächsten Stunden werden sie nur von flugunfähigen Männchen begattet werden. Je perfekter Du also aussortiert hast, umso sicherer hast Du bald eine saubere Kultur. (Am besten geht das, wenn man die Fliegen betäubt (mit Ether-Dämpfen) und sich unter der Lupe/Binokular anguckt, aber ich weiß nicht, ob Du die Möglichkeit dazu hast?).Falls das nicht klappt, mailde Dich mal.
Abgesehen davon, würde ich dem „Züchter“ mal ein Wörtchen zur Qualität seiner „Zucht“ sagen. Wenn wirklich fliegende Fliegen in der Zucht
vorkommen, grenzt das meiner Meinung nach an Etikettenschwindel und ist ein Fall für den Verbraucherschutz.
Auch wenn ich nicht glaube, daß das bei Dir der Fehler ist: Man sollte nicht verschiedene Zuchten des gleichen oder gar verschiedener Händler
zusammenkippen, auch wenn auf allen „flugunfähige Fliegen“ steht, da es unterschiedliche Mutationen für „Flugunfähigkeit“ gibt. Solche Mischzuchten bestehen dann über kurz oder lang nur noch aus Wildtyptieren (Fachbegriff:Komplementation).
Oder: Es gibt Flug-Mutationen, die temperatursensitiv sind. Also mal ein bißchen mit der Zuchttemperatur herumspielen.

Ciao Sascha


Giftige Blattläuse auf Glycinen
von Christian Som (Christian.Som@access.unizh.ch)
Hallo alle zusammen.
Blattlaeuse sind zwar ein sehr gutes Futter, aber Vorsicht von welchen Pflanzen ihr die Laeuse sammelt. Ein Bekannter von mir hat vor etwa zwei Jahren alle seine Froesche mit Blattlaeusen gefuettert, die er von Glycinien eingesammelt hat. Daraufhin hat er saemtliche Jungtiere verloren (darunter ueber 50 junge Azureus) sowie ein Teil seiner Adulttiere. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass Glycinien, wenn auch nur schwach, giftig sind. Also: nur Lauese von Pflanzen verfuettern, wo Ihr sicher seit, dass die Pflanzen harmlos sind. Ich sammle meine Blattlaeuse von Disteln im Park der Universitaet, wo auch nicht gespritzt wird und habe bis jetzt keine Probleme damit gehabt.

Herzliche Gruesse
Christian


Haltung von Dendrobates castaneoticus
von Christian Som (Christian.Som@access.unizh.ch)
Hallo Bernd
Du bist wirklich zu beneiden ! Diese Froesche sind eine echte Bereicherung unseres Hobbys. Die Angaben, die ich Dir geben kann, stammen aus einer Untersuchung von Janalee Caldwell und Maria Carmoniza de Araujo. Ihr Untersuchungsgebiet liegt in Brasilien, Bundesstaat Para, 101 km suedlich und 18 km oestlich von Santarem am Rio Curua-Una. Der Lebensraum besteht aus intaktem Regenwald mit nur wenig Unterwuchs. D. castaneoticus lebt dort zusammen mit E. femoralis und Bufo castaneoticus. In dieser Gegend gibt es zwei klare Jahreszeiten: eine relativ lange Trockenzeit von May bis November und eine Regenzeit von Dezember bis April. Waehrend der Regenzeit liegen die Tagesemperaturen zwischen 25.0 und 32.8°C. Nachttemperaturen liegen zwischen 21.7 und 24.4°C. Kaulquappen werden einzeln in wasssergefuellte, aufgebrochene Schalen der Frucht „brazil nut“ transportiert, die dort auf dem Boden liegen. (Sieht aus wie eine kleine Kokosnuss). Die Kaulquappen ernaehren sich dort zur Hauptsache von Moskitolarven. Die Kaulquappen scheinen uebrigens stark kannibalistisch veranlagt zu sein. Das Wasser in diesen Schalen ist ziemlich dunkel und reich an Huminsaeuren (weich, sauer). Dem einzigen Bild in dem Artikel konnte ich entnehmen, dass der Boden mit grossen, trockenen Blaettern bedeckt ist. Ueber den Ablageort der Eier und den Aufenthaltsort der Adulten habe ich leider keine Angaben. Die Kaulquappen sollten sich also problemlos mit gefrorenen schwarzen Mueckenlarven (aus dem Aquariengeschaeft) und etwas Spirulina ernaehren lassen. Vielleicht sollte man dem Aufzuchtwasser etwas Torumin oder ein aehnliches Produkt zugeben.

Literatur:
Caldwell,J. P. und M. C. de Araujo, 1998. Cannibalistic Interactions Resulting from Indiscriminate Predatory Behavior in Tadpoles of Poison Frogs. BIOTROPICA 30(1):92-103.

Gruss
Christian


Rückwände
von:christian.hofstaetter@stud-mail.uni-wuerzburg.de
Wollte nur mal eine Anregung in Sachen Rückwand und Seitengestaltung loswerden. Benutze für meine Terrarien nur noch braunen Silikon der
einfach auf das Glas aufgebracht wird und mittels Einmalhandschuhen in „Form“ gebracht wird. Danach einfach Dekomaterial nach Wunsch
aufstreuen (ich selbst nehme Torffasern) und das ganze sieht super aus, hält Jahrzehnte und Pflanzen können ihre Wurzeln gut ins Dekomaterial anheften!
Ps:
Bei vielen Baumärkten gibt es immer wieder Angebote( 6-8DM) und dann heißt es zuschlagen, denn sonnst muß man für eine Silikontube gleich
mal 10 – 15 DM ausgeben.
Tschüss Christian


 

Terrarienbau
von: Dirk Loehmann <Dirk.Loehmann@gkss.de>
Da ich schon viele Terrarien gebaut habe, möchte ich an dieser Stelle mein Terrarium neuester Bauart vorstellen. Die Beleuchtung besteht aus sieben 11 Watt Energiesparröhren (enspricht Lichtleistung von 525 Watt), einer 20 Watt Neonröhre (Nachtbeleuchtung-Moonlight), sowie drei Halogenstrahler a 20 Watt (Beckengröße: LxBxH : 80x60x80). Sämtliche Vorschaltgeräte sind in den Deckel eingebaut. Da sich innerhalb des Deckels eine enorme Temperatur entwickelt, war mein bestreben, diese für eine zusätzliche Erwärmung des Terrariums zu nutzen. Die Idee war nun, die warme Luft über Ventilatoren in das Terrarium zu leiten. Durch das Einleiten der warmen Luft wird somit eine Temperaturerhöhung von 5-7 °C erreicht. Die zusätzliche Wärmezufuhr führt jedoch zu einem verstärkten Beschlagen der Scheibe, da die Zimmer-/Raumlufttemperatur und somit auch die Fronscheibe eine wesentlich niedrigere Temperatur aufweist als die Beckentemperatur und somit das Wasser an der Frontscheibe kondensiert. Um nun ein Kondensieren des Wassers an der Scheibe zu   verhindern, mußte deren Temperatur angehoben werden. Dazu habe ich die warme luft des Deckles über eine Umlenkscheibe durch einen Schlitz im vorderem Bereich der Deckelscheibe gegen die Frontscheibe geleitet. Die Fronscheibe ist nun fühlbar warm und zu keiner Tageszeit beschlagen. Selbst nach einen Besrühen über die Sprühanlage (Düsen von Gerd) beschlägt diese nicht, da kontinuierlich warme Luft über die Frontscheibe streicht. Eventuell kannst Du Dein Terrarium ja noch umbauen oder zumindest bei dem nächsten Terri diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Ich jedenfalls bin von dieser kostenlosen Wärmezufuhr begeistert und werden alle meine Terrarien umrüsten bzw. alle neuen so bauen.
Sollte irgendjemand hieran Interesse hat, würde ich eine Skizze oder eventuell auch Fotos übermitteln. Da ich Hobbymäßig Terrarien baue (Schauterrarien für den Wohnbereich, oder Zuchtanlagen, Quappenbecken etc.),könnt Ihr gerne Anfragen, solltet aber bedenken, daß ich in Lübeck wohne.

Viele Grüße aus Lübeck

Dirk Löhmann


 

Drosophila und Milben
von: Dirk Loehmann <Dirk.Loehmann@gkss.de>
Hallo ,
ich hatte damals auch Probleme mit Milben. Zunächst versuchte ich die Milben von den Fliegen zu trennen, indem ich die Fliegen in ein Glas (Laborbedarf, KAUTEX Weithalsglas aus Kunststoff) gab, in dessen Deckel mittels Lochkreissäge eine Bohrung von ca. 50 mm (je nach Größe der Flasche) vorgenommen wurde. Ein Siebgewebe aus Edelstahl mit der entsprechenden Maschenweite (für kleine und große Drosos) konnte ohne Einkleben in den Deckel eingelegt werden (Durchmesser so bemessen, daß das Gewebe stamm im Deckel sitzt). Die Milben wurden somit durch das „Salzstreuerprinzip“ von den Fliegen getrennt. Dies ist eine Methode um bereits verseuchte Kulturen recht gut zu Reinigen, doch sollte man von vornherein eine Milbenentwicklung durch Sorgfältigkeit und Sauberkeit unterbinden.
Ich benutze dazu den bereits erwähnten Tip einer Unterlage aus Styropor. Das Ansatzmedium ist „Bretz-Pampe“ (Herr Dr. Bretz möge mir den flapsigen Ausdruck verzeihen) und anstatt der Holzwolle werden Kokosfasern verwendet (entziehen dem Brei keine Feuchtigkeit). Weiterhin habe ich auch schon Kunststoffspaene aus der Dreherei verwendet. Zur Zeit versuche ich gerade wiederverwenbare Kunststoffgewebe (Auswaschen und in der Mikrowelle desinfizieren).  Da ich in größeren Mengen züchte (ca. 120 Ansätze im Keller) sollte die Zucht so einfach und wenig zeitintensiv laufen. Aus diesem Grunde habe ich  mir von einem befreundeten Zoofachhändler Styropor-Transportboxen für Fische besorgt. Diese wurden auf eine Höhe von 15 cm (Höhe entsprechend der Größe der Ansatzdosen) zurechtgeschnitten und auf jede Ecke ein Stück Styropor mit einer Dicke von 20 mm aufgeklebt. Somit können mehrere Kisten übereinandergestapelt werden. Um nun nicht jede Dosen mit einem Ansatzdatum zu beschriften, wurde auf die Boxen eine Transparenteinlegefolie mittels beidseitigem Klebeband aufgeklebt. In diese Sichthüllen kann dann ein Zettel eingelegt und jederzeit ausgetauscht werden. Auf diesem Zettel wird das Ansatzdatum sowie ein Kennbuchstabe (K und G für große bzw. kleine Drosos) eingetragen. Somit  ist auf den ersten Blick zu erkennen, in welcher Box gerade die Fliegen schlüpfen müßten. In jeder Box finden 12 Dosen Platz. Seit ich diese Prinzip  (Styropor) verwende, habe ich nie wieder Probleme mit Milben gehabt und kann dies mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Fragt doch einfach bei  Zoogfachhändlern nach Styroporkisten nach. Meistens sind sie sogar froh, die  Kisten los zu werden, da sie sie sonst entsorgen müssen.

PS. Ein Bekannter von mir hat jedoch trotz Styroporunterlage gelegentlich  Ausfälle durch Milbenbefall. Ich vermute, das die Luft innerhalb seiner  Ansatzdosen zu feucht ist, da diese mit einem Kunststoffdeckel abgedichtet sind. Die Belüftung erfolgt über einen 30 mm Schaumstoffstopfen. Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, das die Behälter ausreichend (maximal) belüftet werden. Daher sollte man auf das alte Prinzip mittels Damenstrumpf  zurückgreifen.

Viele Grüße aus Lübeck
Dirk

von: Bernd Pieper <Pieperfrogs@t-online.de>
Hallo Alle,
Die von Dirk perfekt beschriebene “ Salzstreuermethode “ wende ich schon einige Jahre mit Erfolg an. Die Fliegenansätze kommen jeweils in die „Salzstreuergläser“ und stehen dann kopfüber für einige Stunden auf einem schwarzen Papier. Die Fliegen befreien sich selbst von den Milben, die dann herunterfallen und durch das Drahtgitter wandern. Man wundert sich, wie viele Milben schon nach kurzer Zeit auf dem Papier liegen. Diese Milben kann man dann sogar in kleinen Mengen an Jungfrösche verfüttern. Diese mechanische Methode sollte man auf jeden Fall allen Giftanwendungen vorziehen.

Grüße — Bernd


Kaulquappenwasser
von: Kay Klausing <KKlausing@ligand.com> bzw. Ian Hiler
Hallo,
wir hatten vor geraumer Zeit eine Diskussion uber Erlenzapfen und ich erwähnte den „tadpole tea“ von Ian Hiler, in dem die Quappen nur einen Wasserwechsel pro Monat brauchen.
Ich habe endlich mit Ihm Kontakt aufnehmen konnen. Hier ist das Rezept:
28 gr Erlenzapfen (!!!!)
28 gr deutscher Torf (Eheim)
1.89 ltr. Regenwasser
im Topf zu einem leichten Kochen bringen und 20 Minuten köcheln lassen. Abkühlen lassen.
190 ml zu 18.9 ltr. Wasser geben (also etwa 1:100 verdunnen). Fertig!
Die Verdunnung sollte leicht bernsteinfarben sein. Das obige Rezept ergibt etwa 150 ltr. Quappenwasser (tadpole tea).
Jetzt muß ich nur noch Erlen in Sudkalifornien finden!
MfG,
Kay

From Ian Hiler:
„The rearing solution I use with my dart frog tadpoles was derived from an Amazon fish breeding formula I have used for black water fish.  It is based on the antibiotic and heath invigorating nature of certain tannics.  I first used it on tailed amphibian larva fifteen years ago in order to reduce animal loss from aggression and infection.  I raise each tadpole in an individual container holding about a liter of water.  I change water every four weeks, which usually means each tadpole gets only two water changes before it neonates.  It is very easy and successful method  that produce large strong animals with less the five percent loss. „


Wiesenplankton
von: Thomas Krottenmüller <krottenmueller.thomas@t-online.de>
Hallo,
ich fange mein Wiesenplankton mit einem ganz feinmaschigen Kescher (Maschenweite ca. 0.3 mm, Kescherdurchmesser ca. 35 cm), den ich in einem Aquarium-Fachgeschäft erstanden habe. Mit diesem Kescher bewaffnet durchstreife ich die Wiesen indem ich den Kescher vor mir wie ein Pendel hin und her bewege. Dabei streife ich mit dem Kescherrand die Gräser und Blumen ab. Natürlich bekommt man so auch immer etwas Gras oder Blütenköpfe in den Kescher. Das ist aber weiter nicht schlimm, da ich meinen Fang sowieso noch aussortiere. Ich bin selber Besitzer von E.Tricolor und habe die Beobachtung gemacht, daß diese Tiere nur sehr kleine Insekten zu sich nehmen. Daher habe ich von einem Plastikbecher den Boden entfernt und ihn durch ein Maschengewebe ersetzt. Diesen Becher stelle ich auf einen passenden, durchsichtigen Behälter (Einweckglas). In den Becher mit dem Gewebe schütte ich mein Wiesenplankton. Die Tiere, die das Gewebe passieren können gelangen in den unteren Behälter. Gras und die großen Insekten verbleiben in dem oberen, den ich nach ein paar Minuten wieder ausleere. So habe ich immer „artgerechtes“ Plankton zur Verfütterung.

Thomas

von: Peter Nowark <Peter.Nowark@t-online.de>
Hallo,
Ich fangen mein Wiesenplankton folgendermaßen:
Mit einem Kescher bewaffnet setze ich mich in mein Auto, suche mir dann einen abgelegenen, nur selten befahrenen Wald- oder Feldweg aus, fahre an der linken Seite mit mäßiger Geschwindigkeit und halte den Kescher während der Fahrt kurz über der Grasnabe am Wegesrand. So habe ich in ca. fünf Minuten vier bis fünf Gläser voller Insekten. Im hohen Gras fängt man überwiegend große Insekten und im kurzen Gras überwiegend kleine Insekten. Der Kescher ist rechteckig und hat an der Unterseite eine Verstärkung aus Aquarienschlauch damit das gewebe des Netzes nicht zerstört wird. Die Verstärkung kannst Du ganz einfach herstellen, indem Du den Aquarienschlauch der Länge nach aufschneideest,ihn dann mit Silikon füllst und ihn dann über den Draht des Keschers stülpst.Die Insekten fülle ich in ein Glas, welches von außen schwarz abgeklebt ist. Der Deckel hat viele kleine Löcher, sodaß nur kleine Fliegen entweichen können. Meine Frösche sitzen dann gierig auf den Deckeln und warten bereits darauf, daß die Insekten aus den Löchern hervorkriechen. Mit dieser Methode hält man sich das Terrarium relativ sauber, da keine größeren Insekten entweichen können, und die kleineren wohldosiert aus dem Glas herauskommen.
Gruß
Peter


Bau von Quappenzuchtanlagen
von Ulrich Schmidt (uli.frog@t-online.de)

Die erfolgreiche Zucht von Pfeilgiftfröschen hat zwei Gesichter:
Der Spaß und der finanzielle Erfolg – und der erhebliche zeitliche Pflegeaufwand, der für die Aufzucht der Quappen betrieben werden muß. Für die tägliche Pflege von z.B. 50 D.auratus Quappen muß ein Zeitaufwand von mindestens einer Stunde gerechnet werden. Hinzu kommen Probleme bei Abwesenheitszeiten des Züchters: schon ein verlängertes Wochenende Urlaub oder eine Dienstreise verlangt organisatorische Maßnahmen, bei längeren Fernbleiben muß die Zucht oft eingestellt werden. Eine Lösung bieten die automatisierten Anlagen, die von erfolgreichen Züchtern eingesetzt werden, siehe die DATZ- Berichte im Sommer 95. Diese Anlagen sind gut, aber mit größeren Platzbedarf verbunden und teuer. Sie eignen sich eigentlich mehr für den professionellen Züchter, der mehrere hundert Quappen im Monat hochzieht. Die von mir gebauten Anlagen haben eine kompakte Bauweise, und sind für alle Arten von Pfeilgiftfroscharten geeignet. Man kann meine Anlagen prinzipiell in zwei Beckenarten unterteilen:
– Tropfkörperbetrieb mit Wasserkreislauf
An den Aus- und Einlaufklinken wird ein Aquarienfilter angeschlossen. Der Filter wird mit den handelsüblichen Materialien gefüllt. Der Besatz sollte, wie bei einem Aquarium, langsam erfolgen, bis sich der Filter biologisch eingefahren hat. Ein Wasserwechsel erfolgt durch Absaugen des Wassers aus dem unteren Wasserteil der Anlage. Zusätzlich kann hier auch ein Heizstab integriert werden. Diese Betriebsart eignet sich z.B. für Quappen der Tinctorius- und Auratusgruppe sowie für alle Arten die nicht kannibalisch oder hemmstoffabsondernd sind (Terribilis, Tricolor, etc.).
– Sprührohrbetrieb mit Frischwasserzulauf
über einen Wasservorratsbehälter mit Pumpe wird den Quappen ein bis x-mal täglich, am besten Zeitschaltuhrgesteuert, Frischwasser zugeführt. Das Abwasser sammelt sich im unteren Wasserteil und wird mittels Heberprinzip automatisch in einen Abwasserbehälter entlehrt. Diese Betriebsart ist für kannibalische, stark hemmstoffabscheidende Quappen (z.B. Quinquiventatus-Gruppe), aber natürlich auch für eine gemischte Besetzung geeignet. Nach einiger Zeit müssen die Rohre und Leitungen gereinigt werden. Hierbei ist es unbedingt notwendig, den Leitungsverlauf, die Anschlüsse und die Tropfrohre in exakt der gleichen Konstellation wie ausgeliefert zusammenzubauen. Der Grund liegt in der komplizierten Hydraulik, die aufgrund von Versuchen und Berechnungen einen Niederdruckbetrieb überhaupt möglich macht. Natürlich können diese Becken auch im Sprührohrbetrieb mit Wasserkreislauf gefahren werden. Der Vorteil der Tropfkörperanlagen liegt in dem nahezu wartungsfreien Betrieb. Bei den Sprührohranlagen müssen öfters die Rohre und die Austrittslöcher gereinigt werden (Zahnbürste). Es empfiehlt sich einen Feinfilter zwischen zu schalten. Auf Wunsch kann in den Anlagen auch eine „Gelegeetage“ integriert werden. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und der günstigen Temperaturen ist eine gute Entwicklung der Eier gewährleistet, und die Gelege haben einen festen Platz.
Kosten der Quappenzuchtanlage
Die Anlagen kosten zwischen 2,50 DM und 3,00 DM pro Quappenbehälter. So kostet eine dreistufige, doppelreihige Anlage mit 54 Behältern für den Betrieb im Wasserkreislauf 150,- DM, eine zweistufige, dreireihige Anlage mit 60 Behältern für Frischwasserzufuhr 180,- DM. Für eine zusätzliche Gelegeetage wird ca. 20 % Aufschlag berechnet. Als Pumpen können bei Tropfkörperanlagen die handelsüblichen Außenfilter eingesetzt werden (z.B. Eheim, Sicce etc.) Günstig sind hier Filter mit integrierter Heizung. Preise: zwischen 70,- DM und 170,- DM.  Für den Betrieb mit Frischwasser empfehle ich 12 Volt Campingpumpen mit einer Mindestförderhöhe von 5,5 m (0,55 bar). Zusammen mit einem 12 Volt Netzteil kosten diese Pumpen zwischen 33,- DM und 80,- DM (z.B. bei ELECTRONIC CONRAD). Die neuen Anlagen mit großen, 250 ml fassenden Behältern kosten für den Betrieb im Wasserkreislauf 200,- DM (54 Behälter) für eine Frischwasseranlage 250,- DM (60 Behälter). Der Betrieb der Frischwasseranlage mit großen Behältern muß über die Wasserleitung oder entsprechend großen Pumpen erfolgen!


Haltung und Zucht von E. silverstonei
von: Peter Nowark <Peter.Nowark@t-online.de>
Hallo Kay,
Meine Adulti ( 1 Paar) sitzen in einem Becken 100 x 50 x 45, das sehr dicht bewachsen ist. Platziert habe ich das Becken in meinem Froschkeller direkt auf dem Boden, da sich in den höheren Ebenen deutlich mehr Wärme entwickelt. Die Temperaturen liegen bei Tag um ca. 22° C. in der Spitze und senken sich nachts auf ca. 17-18° ab. Um den Tieren die Möglichkeit einer Wärmeauftankung zu geben, habe ich einen 12 Volt/20 Watt-Spot in einer Ecke installiert. Dieser ist zeitgleich der Beleuchtung zugeschaltet. (Ich habe allerdings nur ganz selten gesehen, daß die Tiere diese lokale Wärmequelle nutzen) Die Hauptbeleuchtung besteht aus einer Repti-Sun 2.0, 30 Watt Leuchtstoffröhre. Das Becken ist bepflanzt it Bromelien und verschiedenen Rankpflanzen. der Bodengfrund und die Rück- und Seitenwände sind mit Xaxium-Platten verkleidet. Mittlerweile ist das Becken sehr dicht bewachsen. 2 mal täglich wird das Becken mit meiner Beregnungsanlage ca. 1,5 Minuten eingenebelt. Die Tiere lieben diesen Regen sehr, denn sie kommen sofort aus ihren Verstecken wenn es zu regnen beginnt, und setzen sich direkt in den  Regen hinein. Gleiches habe ich auch bei meinen ersten Jungtieren beobachtet, die mittlerweile eine Größe von vier cm überschritten haben, und sich jetzt, nach ca. eine 3/4 Jahr von einer Kupferfarbe ins Orange umgefärbt haben. Leider habe ich aus der ersten Legephase ( drei Gelege in einem Abstand von ca. fünf Wochen) großziehen können, da ich, bedingt durch einige Versuche auch einige Fehler gemacht habe. Seit Jan/Feb habe ich nun regelmäßig in einem Abstand von ca. 4-5 Wochen ein Gelege mit ca. 40-45 Eiern. Von meinem ersten Gelege sind ca. 30 Jungtiere an Land gegangen. Da einige Eier (ca. 10-15) von diesem Gelege verpilzten, habe ich das zweite Gelege nach 2-3 Tagen bereits herausgenommen. Das hatte zur Folge, daß sich aus diesem Gelege nur drei Frösche entwickelten. Heute wird jedes Gelege bis kurz vor dem Quappentransport im Becken gelassen. Es stört überhaupt nicht, wenn einige der Eier verpilzt sind. Das Männchen pflegt das Gelege über den gesamten Zeitraum und verlässt dieses nur ganz selten.Aus meinem dritten Gelege in diesem Jahr konnte ich 42 Kaulquappen zu Fröschen heranziehen. Zur Aufzucht der Kaulquappen muß ich sagen, daß es keinen Unterschied in der Qualität ausmacht, ob diese im Freien oder im Keller großgezogen werden. Ich konnte nur feststellen, daß die Kaulquappen, die ich draußen großgezogen habe, wesentlich langsamer heranwuchsen als die, die ich (vom gleichen Gelege) im Keller pflegte. über dem Aufzuchtbehälter liegt allerdings eine Repti-Sun 5.0 Röhre, die 5 % UV-Antail abgibt. Draußen hatte ich ein Teperaturunterschied von teiweise 27° tagsüber bis 13° nachts. Das scheint den Tieren überhaupt nichts auszumachen. Seit einiger Zeit besitze ich nun ein Wasserkühlgerät, das die Wassertemperatur im Keller um 5° nachts absenkt. Die Temperatur des Wassers liegt tagsüber bei ca. 21-22°. Zur Zeit besitze ich ca. 70 Jungfösche, die prächtig heranwachsen, und noch einmal die gleiche Anzahl Kaulquappen. Anmerken möchte ich, daß die Elterntiere von mir offiziell in einem Terrariengeschäft vor ca. zweieinhalb Jahren gekauft wurden und ordnungsgemäß bei der Behörde angemeldet wurden.
MFG
Peter

dazu noch Fragen und Antworten:
Frage:
Hallo Peter,
vielen Dank fur die detailierten Ausfuhrungen. Da hast Du ja bestimmt eine Weile tippen mussen (oder Du bist einfach wesentlich schneller als ich).=:) Dein Erfolg ist ja wirklich imponierend, herzlichen Gluckwunsch! Du weist ja bestimmt, dass etliche Pfleger sich mit unbefruchteten oder nicht entwickenden Gelegen rumschlagen. Bei Dir scheint es ja ganz wunderbar zu funktionieren. Aus diesem Grund mochte noch einmal mit ein paar gezielten Fragen nachhaken. Was konnte deiner Meinung nach der Grund fur die vielen, sich nicht entwickelnden Gelege sein? Du lasst die Eier im Terrarium, wo sie vom Mannchen bewacht werden. Ich habe das auch versucht, die Eier haben sich aber trotzdem nicht entwickelt. Das Mannchen hat sie dann einfach nach einer Weile verlassen.  Ich habe eine Gruppe von 3.1. Konnte es sein, dass nur ein Mannchen fruchtbar ist? Oder die 3 sich zu sehr im Wege sind?
Antwort:
Es könnte ein Grund dafür sein, daß sich die Tiere bei derv Eiablage gegenseitig stören. Bei fast allen meiner Zuchttiere habe ich jedenfalls diese Erfahrung gemacht. Ausnahmen sind die kleineren Arten. Ich halte all meine Zuchttiere nur paarweise.
Frage:
Auch ich verwende Reptisun – Rohren als Beleuchtung. Hast Du Tests durchgefuhrt mit Rohren, die kein UV abgeben? Irgendwelche Unterschiede? Meine Haltungsbedingungen sind ahnlich wie Deine, allerdings sind Temp. etwa 24oC tags und nachts etwa 18-19oC, also nur unwesentlich hoher. Im Winter hatte ich eine Warmestrahler , 2  20W Halogenbirnen, die die Tiere allerdings nie genutzt haben, deshalb habe ich sie wieder enfernt. Also kann ich kaum glauben, dass es die Haltungsbedingungen sind. Wie sieht es mit der Ernahrung aus? Welche Futtertiere? Vitaminpulver?
Antwort:
Ich achte sehr auf abwechslungsreiche Kost bei meinen Silverstonei.Die Fütterung findet zwei bis drei mal wöchentlich statt. das Futter besteht aus Drosophila, mittleren Heimchen oder Grillen, Ofenfischchen (wird am liebsten verspeist), Stubenfliegen und  sehr wenig Wachsraupen. Drosophila, Heimchen, Grillen und Stubenfliegen werden grundsätzlich mit Amivit-Vitaminpulver bestäubt. Meine Quappen der ersten Legephase habe ich ausschliesslich mit verschiedenen Sorten Trockenfutter gefüttert, was zur Folge hatte, daß die Jungtiere sich erst nach 9-10 Monaten vom Kupfer ins orange umfärbten. In diesem Jahr habe ich als Hauptnahrung gefrorenes Futter wie Artemia, Bachflohkrebse( kleingemahlen) Wasserflöhe gefüttert. ( Lebende Bachflohkrebse, lebende weiße Mückenlarven und lebende Wasserflöhe wurden nicht angenommen) Erfreulicherweise bekamen die kleinen Fröschchen bereit nach ca. 14 Tagen ein orangefarbenes Köpfchen. Ich bin gespannt, wie sich die Farbe weiterentwickelt.
Frage:
Wie gross waren die Jungfrosche als sie an Land gegangen sind? Meine sind etwa 8 mm gross, also recht klein. War vielleicht die Wassertemperatur zu hoch oder sind sie halt einfach so klein?
Antwort:
Auch meine Jungfrösche sind sehr klein an Land gegangen. Sie wachsen aber im Verhältnis zu Tinctorius-Jungfröschen sehr schnell.
Frage:
Leider habe ich aus der ersten Legephase ( drei  Gelege in einem Abstand von ca. fünf Wochen) großziehen können, da ich, bedingt durch einige Versuche auch einige Fehler gemacht habe.
Antwort:
Ich habe im Frühjahr/Sommer letzten Jahres die Quappen des erste Geleges geteilt, und eine Hälfte im Keller und die andere Hälfte auf meinem Dachgarten gehalten. Nach ca. 4 Wochen stellte ich fest, daß die Quappen im Keller, wo ich nur wenig Nachtabsenkung hatte, doppelt so groß waren als die Quappen auf meinem Dachgarten. Es war zu der Zeit allerdings noch sehr kühl draußen (manchmal 15-16° tagsüber und nachts fiel die Temperatur teilweise auf 9° ab) Als es draußen wärmer wurde, habe ich alle Quappen ins Freie gestellt. Um das Wasser in den Morgenstunden etwas schneller aufzuheizen, habe ich beide Aquarien in die Sonne gestellt. Hatte die Wassertemperatur ca. 20° erreicht, habe ich die Behälter wieder in den Schatten gestellt. Leider habe ich eines Morgens vergessen, die Behälter zurück zu stellen, sodaß die Wassertemperatur auf 35° anstieg. Das haben nur vier Quappen überlebt. Ich habe mir vor einer Woche ein Wasserkühlaggregat zugelegt, damit ich das Wasser in der Nacht auf ca. 15-16° absenken kann. Das Wachstum der Quappen wird dann langsamer sein. Ich hoffe dadurch etwas größere Jungfrösche zu bekommen und vielleicht auch etwas mehr Farbe. Der zweite Fehler war, daß ich das Gelege zu früh aus dem Terrarium genommen habe. Von diesem Gelege ist nur ein Frosch an Land gegangen. Interessant ist übrigens auch, daß die Eier bis zur Teilung aussehen, als ob sie nicht befruchtet wären. Gelege, die so aussehen würde ich bei meinen anderen Fröschen sofort vernichten.Im Gegensatz zu meinen anderen fröschen nehme ich bei meinen Silverstonei keine verpilzten Eier aus dem Gelege. Die Gallerthülle ist bei diesen Eiern wesentlich härter als die der anderen Pfeilgiftfrösche.
Frage:
Hier fehlt etwas( vielleicht: …. nichts grossziehen koennen….?). Welche Versuche? Ich ware auch gerne an den Fehlern interessiert (vielleicht begehe ich ja gerade einen). Es tut mir leid, Dir so viele Locher in den Bauch gefragt zu haben, aber Du bist halt einer der wenigen, der erfolgreich mit der Nachzucht von E. silverstonei ist (das hast Du davon.=:) ).
Antwort:
Es braucht Dir nicht leid zu tun, daß du mir „Löcher in den Bauch fragst“. Genauso wie ich mich darüber freue, wenn mir jemand Tips und gute Ratschläge gibt, gebe ich auch gern meine Erfahrungen weiter. Ich hasse es, wenn jemand aus reiner Profitgier seine Erfahrungen für sich behält. Letztendlich geht es bei unserem Hobby um Lebewesen. Wo würden wir heute stehen, wenn es gerade diesen Erfahrungsaustausch nicht geben würde; wenn jeder seine Erfahrungen für sich behalten würde?

MFG
Peter


Klima im Terrarium
von: Peter Nowark <Peter.Nowark@t-online.de>
Das Problem, das wir haben ist, daß wir mehrere Faktoren bei unseren Froschterrarien berücksichtigen müssen:
Da ist      1. die richtige Temperatur
2. die richtige Luftfeuchtigkeit
3. der ständige Luftaustausch
Es dürfte relativ einfach sein, eine einzelne der drei Komponenten in unseren Terrarien zu realisieren. Kommt eine zweite und dritte Komponente hinzu, wird es deutlich schwieriger das Klima, das unserer Pfleglinge benötigen, möglichst naturgetreu nachzuahmen. Konstruieren wir unsere Becken so, daß wir z. B. eine höhere Frischluftzufuhr haben wollen, dann sinkt zwangsläufig die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im Becken. Verringere ich die Frischluftzufuhr, dann entsteht in den Becken eine Stauluft, die sehr schnell Schimmelbefall hervorruft.
Ich habe das Problem so gelöst, daß ich nicht die einzelnen Terrarien beheize, sondern den gesamten Raum. Der Raum ist überdurchschnittlich gut isoliert; sodaß selbst im Winter die Vorschaltgeräte der Leuchtstofflampen und die Lampen selbst ausreichen, den Raum auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Da ich alle Fenster zugebaut habe, wurde eine Zwangsvbe- und Entlüftung eingebaut In fetgelegten Intervallen wird zeitgleich in einer Ecke des Raumes Frischluft von draußen durch einen Schacht, der die Luft vorwärmt, zugeführt und in der anderen Ecke wird verbrauchte Luft über einen ventilator abgeführt. Die Frischluft erwärmt sich sehr schnell wieder im Raum. über jede Beckenreihe habe ich leise laufende Ventilatoren angebracht, die die Luft horizontal über die Becken blasen. Man kann deutlich sehen, daß der Luftsog, der über den Becken weht, verbrauchte Luft aus den Becken mitnimmt; aber so mäßig, daß keine Zugluft in den Becken entsteht. Zwangsläufig wird durch den Belüftungsschcht wieder frische Luft hereingesaugt. (man kann das an den sehr leichten Bewegungen der Pflanzen im  Terrarium sehen). Es mag sicherlich noch andere Möglichkeiten geben, diese drei Komponenten in Einklang zu bringen; jedoch wird es wohl sehr schwer sein, naturnahe Bedingungen in unsere Terrarien einzubringen, sei das Terrarium auch noch so groß. Es wird immer ein geschlossener „Kasten“ sein. Tiere, die unser Klima im Sommer vertragen und eine Zeitlang draußen gehalten werden, sind für diese Zeit ständig frischer Luft und natürlichen Sonnenlicht ausgesetzt. In vielen Fällen nimmt das Tier zusätzlich abwechslungsreiches Futter (Wiesenplankton) auf. Uns geht es doch auch nicht anders; wenn wir uns den ganzen tag in verschlossenen, schlecht durchlüfteten Räumen aufhalten, dann sehnen wir uns doch auch nach einem Spaziergang o.ä. in der freien Natur. Haben wir genug frische Luft „getankt“ dann fühlen wir uns viel besser und haben neue Kräfte gesammelt.


Bau einer Regenanlage
von: Dietmar <frog.didi@cityweb.de>

Ich habe eine  Pumpe von Ford (gebraucht für 20,- vom Schrotthändler) und zwar für die Scheinwerferwaschanlage, die ist robuster und bringt mehr Leistung.
Ich habe 8  50er Würfel und 6 50×30 cm Würfel. In den großen Becken sind 3 Gardena- Nebeldüsen, in den kleinen Becken nur 1 Nebeldüse. Insgesamt also 30 Düsen. Meine Anlage ist 2 m lang und 2 m hoch. Die Düsen halten nicht ihr Versprechen und nebeln nicht. Es tropft aber auch nicht. Es kommt ein ca. 45 Grad breiter , feiner Tropfenregen aus den Düsen, der bei frontliegender Düse die Heckscheibe ausreichend befeuchtet. Die oberen Düsen sprühen genausogut wie die untersten – kaum ein Unterschied.
Da ich keinen Wasseranschluß und keinen Abfluß an der Anlage habe, muß ich bei einem täglichen Sprühen von 1,5 min. alle 4 Tage ca. 40 Liter Wasser auffüllen. Also 10 Liter am Tag oder 6,67 Liter pro Minute. Das macht 222 ml pro Düse.
Gardena verkauft 1 Sorte Nebeldüsen. Ich habe aber einen Unterschied festgestellt. Man muß die Düsen in den Verpackungen vergleichen. Einige Packungen haben Düsen mit einem Düsentrichter von ca. 45 Grad, aus denen kommt bei meiner Anlage nur ein grober Wasserstrahl – also unbrauchbar – die anderen haben ca. 60 Grad Düsentrichter. Die benutze ich.
30 Düsen sind bei mir fast Limit. In den oberen 6 Becken sind eigentlich 2 Düsen. Die eine wurde aber mittels Stopfen stillgelegt, weil 36 Düsen einfach zuviel ist.
Die Pumpe läuft seit 3 Jahren ohne Probleme. Billige Schaltuhr mit 15 min Schaltung, geschenktes Relais (Einzelne Sek. bis Stun.), Trafo 12 V, 2 oder 3 Amp.; Steigrohre von Gardena (ich glaub 16 mm), Zuleitung Gardena 6 mm.
Bei mir ist’s also ein Mittelding – Tropfen etwas über Nebelgröße.
Würde ich nur ein drittel der Düsen betreiben, würde es auch nicht nebeln. Die Wassermenge pro Düse würde aber  merklich zunehmen.

MfG Didi


Rückwandbau

von: Marcus Wirth (Marcus.Wirth@t-online.de)
Hallo Froschkollegen,

seit ich von meinem Rückwandbau hier im Netz kurz berichtet habe, bekam ich einige privat adressierte Mails die mehr Details wissen wollten. Heute habe ich endlich mal ein wenig Zeit gefunden um einen etwas ausführlicheren Bericht zu schreiben-für die,die es interessiert. Wie schon mal berichtet, handelt es sich dabei um eine PU-Schaumrückwand mit mehrstufigem Wasserfall, Ultraschallvernebeler, eingebauten Pflanzentöpfen und Froschhöhlen. Das Terri hat die Maße H80xB60xT50.

1)
Bevor ich mit der Arbeit begonnen habe, habe ich mir viele Entwürfe und Skizzen gemacht. So stand der grobe Aufbau schon mal fest. Die Wand sollte die ganze Rückseite einnehmen, sowie jeweils die Hälfte der beiden Seitenwände. Der Wasserfall entspringt in der rechten oberen Ecke und fließt über mehrere Stufen, bis zu einem kleinen Teich am rechten unteren Rand. Dessen oberer Rand liegt auf Bodengrundniveau. Die Stufen sind zu kleine Becken vertieft, sodass sich Pfützen bilden wenn die Pumpe in Betrieb ist. Dort soll auch später Javamoos wachsen.

2)
Die Arbeiten an der Wand sollte nicht im Terri stattfinden. Deshalb Bau einer Lehre aus Brettern in den exakten Terriinnenmaßen. So konnte ich viel besser hantieren.Auskleiden der Lehre mit Papier, um später die Wand besser aus der Form herauslösen zu können.

3)
Grundaufbau mit Montageschaum. Dabei kam mir sehr gelegen, dass ich von einem Freund eine Spritzpistole für Schaum leihen konnte. Dadurch konnte ich meine Arbeit immer wieder unterbrechen und erst mal das Ergebnis begutachten um dann immer wieder weiter ins Detail zu arbeiten. Die Pistole hat den Vorteil, dass man sie einfach zudrehen kann und dann irgendwann Tage später wieder aufdrehen. Ausserdem kann man mit der Pistole viel exakter und detailiert arbeiten (regulierbare Düse). Somit konnte ich über mehrer Tage hinweg weiterarbeiten und Detais anbringen, ohne dass zwischendurch der Doseninhalt kaputt gegangen ist. Mann kann sich also viel Zeit zum Gestalten lassen. Ich denke aber auch ohne die Pistole geht´s auch. Man muß dann vielleicht etwas mehr ausprobieren um den richtigen Dreh rauszubekommen. Im Zuge dieser Arbeit wurden auch die Pflanzbehälter in Form von Plastikblumentöpfen mit eingebaut. Man sollte schon in dieser Phase das Endergebnis halbwegs vor Augen haben. Der Behälter für den Vernebler (Drosophiladose) ist der oberste Teil des Wasserfalls, dort wo auch der Wasseraustritt der Pumpe ist, der diesen Behälter füllt. So steht der Vernebler immer tief genug im Wasser. Dieser Becher wird später mit einem Plastikgitter abgedeckt, als Froschsicherung, damit kein Tier zu nahe an die Membran herankommt und sich so eventuel verletzt. Die Froschhöhlen wurden in Form schwarzer Filmdosen an diversen Stellen in die Wand eingelassen. Am unteren Ende sammelt sich dann das Wasser in einem kleinen Teich der ebenfalls mit Schaum modeliert ist und an der Rückwand hängt. Der Teich läuft dann einfach über, das Wasser versickert im Boden ( Tongranulat mit Moos und Laub abgedeckt) und kommt so wieder über die Pumpe nach oben.

4)
Gründliches ausdampfen und bewässern (min. 4 Wochen), abwechselnd im Frost und Regen, dann im Heizkeller und wieder umgekehrt.

5)
Aufbringen der Acrylschicht. Mit Acryl meine ich den silikonähnlichen Werkstoff der zum Fugenabdichten im Sanitärbereich verwendet wird. Das Zeug sieht auf den ersten Blick genauso aus wie Silikon und wird ebenso aus einer Kartusche mit einer Pistole gespritzt. Ich hatte braunes Acryl verwendet – sah dann aus wie geschmolzene Schokolade. Das Acryl wurde sehr dick draufgeschmiert und mit den Fingern und einem dicken Pinsel verteilt, bis vom PU-Schau nix mehr zu sehen war.

6)
Bevor das Acryl anfing fest zu werden, habe ich dann feinen, trockenen Torf aufgeworfen und in die Masse angedrückt. überschüssigen Torf habe immer mal wieder zwischendurch abgeklopt und wieder neu aufgebracht. Nochmaliges ausdamfpen und durchtrocknen.

7)
Nach dem Einstellen der Wand wurden die Ränder der Rückwand mit Moos gründlich abgedichtet, sodass keine Spalten freibleiben und sich die Tiere hinter die Rückwand verkriechen können.
Die Wand ist nun seit ca. 7 Wochen im Terri eingebaut und sieht im dicht bepflanzten Becken sehr gut aus. Teilweise habe ich Moospolster auf die Vorsprünge gelegt. Man hat den Eindruck man blickt auf einen Erdabruch. Selbst an Stellen wo der Torf nicht so gut festgedrückt war oder die Oberfläche beim Einbau leicht beschädigt wurde, fällt das durch das braune Acryl nicht auf. Seit ein paar Tagen habe ich in den Bereichen die relativ feucht sind (Spritzwasserbereich des Wasserfalls) einen leicht grünlichen Schimmer von beginnendem Moosbewuchs entdeckt. Der stark zergliederten Aufbau, mit vielen Vorsprüngen, Moospolstern, dunklen überhängen und feuchten Nischen, bietet den den Bewohnern reichlich Lebensraum. Meine Auratus klettern meist den ganzen Tag nur an der Wand herum. Die Rückwand ist von den Tieren sehr gut angenommen worden.
Ich hoffe mit meiner Schilderung Ideen zur eigenen Gestaltung gegeben zu haben. Der eigenen Kreativität sind mit diesen Werkstoffen kaum Grenzen gesetzt.
Die von manchen geäusserten Bedecken betreff Giftigkeit dieser Materialien, kann ich natürlich nicht ganz ausschließen. Aber gerade PU wird im professionellen Terribau (Zoos, Vivarien usw. seit Jahren verwendet. Im Aquarienrückwandbau wird PU direkt im Wasser verwendet. Auch habe ich mich auf Aussagen werter Froschkolegen verlassen, die ebenfalls schon mit PU experimentiert haben. Auf diese positiven Erfahrungen vertraue ich. Letztlich muss jeder selbst entscheiden.

Bildmaterial wird baldmöglichst nachgeliefert.

Grüße aus der Pfalz,

Marcus Wirth
PS: Sicher habe ein paar Details vergessen. Wer es noch genauer wissen will, bitte mailden.


Rückwandbau

von: Jürg Sommerhalder (jsommerhalder@softworks.ch)  Terra-Typica

Hallo zusammen

Ich möchte Marcus‘ erstklassiger Anleitung zum Bau von Terrarienwänden noch einige Punkte aus unserem Erfahrungsspektrum hinzufügen:

Modeliermasse:
Wir sind nach einige Versuchen von PU wieder abgekommen (in erster Linie wegen der stark umweltschädigenden Treibmittel) und verwenden heute stattdessen Styropor. Selbiger lässt sich zuerst in Einzelstücken- und Streifen mit Silikon oder so zu einem Grob-Modell zusammenkleben und kann anschliessend mit einem scharfen Löffel, Messer oder bspw. auch mit einem Bunsenbrenner oder einem gasbetriebenen Lötkolben perfekt und in Windeseile feinmodelliert werden.

Beschichtung:
Als Beschichtungsmedium hat sich aus unserer Sicht Epoxid-Harz als die beste Lösung erwiesen. Es handelt sich dabei um einen extrem rasch- und harttrocknenden Zwei-Komponenten-Araldit. Meistens machen wir zwei bis drei Anstriche und bestreuen die noch nasse Fläche gleich anschliessend mit einer dicken Schicht nicht-kalkhaltigen Sandes (Wasserhärte!). Das Harz „saugt“ beim Trocknungsvorgang soviel Sand an wie zur Deckung des Harzes notwendig. Eine solchermassen beschichtete Rückwand schaut extrem echt aus, zudem kann ihre Farbe durch Auswahl des verwendeten Sandes gesteuert werden. Auch die Verwendung verschiedenfarbiger Sande für verschiedene Bereiche der Rückwand ist möglich. Vorsicht beim Bau von AQUARIEN-Wänden: Styropor hat im Wasser enormen Auftrieb!! Siehe dazu den folgenden Absatz.

Die Schalenwand
Als non-plus-ultra dieser Methode hat sich folgendes Vorgehen erwiesen: mit dem ersten Epoxid-Anstrich wird eine feingewobene Glasfasermatte auf dem Modell befestigt. Zusammen mit den Epoxid-Anstrichen wird die Rückwand dadurch so hart, dass die usprüngliche Modeliermasee von der Rückseite her wieder entfernt werden kann, sodass die Rückwand schlussendlich nur noch aus einer steinharten aber sehr leichten Schale besteht. Perfektionisten werden ganz zum Schluss von der Rückseite her einen letzten (nicht-sandbeschichteten) Harzanstrich machen. Mittels einer einzigen Silikonnaht entlang den Schalenrändern wird die Rückwand dann ins Terrarium geklebt. Ein wichtiger Punkt bei dieser Methode besteht darin, die Schalenrückwand so exakt zu fertigen, dass keine Tiere hinter die Rückwand geraten können, es sei denn der dortige Platz soll für Brutplätze genutzt werden können, dann müssen eben die Zugänge hinter die Wand so angelegt werden, dass die Tiere auch wieder hinausfinden.

Astwerk
Mit derselben Methode lassen sich übrigens auch künstliche äste und Stämme bauen, die im Gegensatz zu echten nicht irgwendwann verrotten und in sich zusammenfallen. Wir fertigen dazu in der Regel zuerst die Grobform der äste aus Maschendraht und beschichten diesen dann mit Glasfasermatte, Epoxid-Harz und gemahlener Rinde oder Rindenstücken. Allerdings haben wir bisher keine Beschichtung gefunden, die künstliche äste so echt ausschauen lässt wie die sandbeschichteten künstlichen Rückwände.

Gift
Styropor kann sowieso bedenkenlos eingesetzt werden, stinkt zwar beim Abflammen, gibt anschliessend jedoch keine Gifte ab, zumal dann nicht, wenn die Modelliermasse am Schluss wieder abgekratzt wird. Epoxid-Harz gibt nach der Aushärtung ebenfalls nichts mehr ab, es entfallen also die ganzen Umstände mit „ausdampfen, bewässern, abwechselnd im Frost und Regen, dann im Heizkeller und wieder umgekehrt“.

Material
In der Schweiz sind alle erwähnten Materialien (ausser dem Sand) in Spezialgeschäften für Farben und Lacke erhältlich.

Herzliche Grüsse

jürg


Künstliche Steine

von: Peter Reuschling (peter.Reuschling@aon.at)
Hallo,

mir ist es endlich gelungen ‚künstliche‘ Steine herzustellen (oder auch ganze Felswände) die von echten (nach vielen Tests mit unbefangenen Besuchern ) absolut nicht zu unterscheiden sind. Der Vorteil liegt schlicht und einfach im Gewicht. Ich brauche eine Felsrückwand mit 1,6 x 2 m. Da kommen echte Felsen einfach nicht mehr in Frage. ‚Back to Nature‘ bietet eine Rückwand etwa dieser Größe an. Für rund 5000 DM. Wenn ich so viel Geld ausgeben muß, dann baue ich mir das lieber selbst, dann haeb ich genau das was ich brauche (Wassefall und so) Meine Versuche in diese Richtung sehen folgendermaßen aus: Zuerst habe ich eine Holzrahmen gebaut, der etwas größer war als der Stein, den ich hatte. Den Stein habe ich auf Holzstückchen gestützt in den Rahmen gelegt. Dann habe ich das den Rahmen bis zur Hälfte des Steins mit Modellier-Gips ausgegossen und trocknen lassen. Als der Gips trocken war, habe ich den Stein herausgenommen, eine Frischhaltefolie über die nun entstandene Halbgußform gelegt und den Stein wieder in seinen Abdruck. Nun wurde der Rest mit Gips ausgefüllt. Nachdem auch diese Hälfte trockem war, die Hälften getrennt (geht leicht wegen der Folie), den Stein herausgenommen und in eine der Hälften eine 8 mm Bohrung mit einem Holzbohrer gebohrt. Beide Hälften wurden mit Flüssigseife eingerieben und wieder zusammengefügt (Holzdübel mitgießen) und mit Schraubzwingen fest zusammengedrückt. Nun mit PU-Schaum durch die 8 mm Bohrung geschäumt, danach 8 mm Holzdübel in das Loch, eine Holzleiste drauf und eine weitere Schraubzwinge, die die Holzleiste hält. Das Ganze mindestens 24 Stunden trocknen lassen (Es ist erstaunlich, wie weit der ‚Kuchen‘ aufgeht, wenn man ihn früher rausnimmt. (Mit meiner ersten Form hane ich 8 solcher Steine hergestellt, bevor sie kaputt ging.) Nach ein paar Tagen wird der PU-Stein mit Acryl-Lack grundiert. Mehrfach. Dicke Schichten. Grau, Dunkelgrau, Hellbraun, halt Erdtöne. Dann kommt die Feinbehandlung. Mit einer Zahgnbürste werden feinste Tupfer aufgesprüht. Mit einer weiteren Farbe, die guten Kontrast zur Grundfarbe hat. Trocknen lassen. Weitere Farbtropfen hinzufügen. Zwischendurch mit Schwamm verwischen. Immer wieder Spritzer drauf. Es ist unglaublich was da mit der Zeit herauskommt. Feinster Basalt (Dunkelgrau mit feine hellen Tupfen, Quarz mit Ferriteinschlüssen (Helle Grundfarbe mit roten Schlieren) und so weiter. Der Vorteil ist, daß diese PU-Schaumsteine (aber bitte vor dem Lackieren) sehr leicht mit einem Brotmesserzurechtgeschnitten werden können (zum Beispiel um flache Stellen zum Ankleben zu haben, oder sogar Einschnitte, um sie auf Wasserteil-/Landteil Trennscheiben zu setzen) Das macht richtig Laune. Sieht gut aus. Im nächsten Schritt werde ich Gipsabdrücke von Felsen machen (die Stelle habe ich schon gefunden) und dan kann man so richtig aus dem Vollen schöpfen. Aber mich hat die Giftigkeit der Dämpfe immer gestört. Ein 3-Monatstest mit einem unlackiertem Stein unter Wasser getaucht ergab, daß er sich nicht (!!) vollgesaugt hat. Das würde auch bedeuten, daß eine Schutzschicht wie Acryl-Lack tatsächlich die Gifte einschließt. Aber sicher war ich da nicht. Wenn die Marke des PU-Schaums bekannt ist, bizte unbedingt hier veröffentlichen!!! Danke Gruß Peter Reuschling


Bau einer Fliegenfalle
Von Dirk Löhmann

Material:
– 2 CocaCola Flaschen, 1,5 l. Pepsi geht sicherlich auch, aber ich hatte gerade diese da 😉
– 1 kleine Dose mit Deckel, mit Gaze bespannt für Fischköder.
– 1 Damenstrumpf, möglichst hell

Werkzeug:

Cuttermesser
Schere
Lochkreissäge 45 mm
Heißklebepistole
Metallbügelsäge

Anleitung:

Von der einen Flasche wird der Boden mittels Bügelsäge (Metallsägeblatt) abgetrennt, so dass eine öffnung von ca. 70 mm entsteht. Die öffnung wird etwas entgratet. Jetzt werden mittels Lochkreissäge die 45mm öffnungen seitlich in die Mantelfläche der Flasche gebohrt. Etwas versetzt Bohren. Insgesamt 12 Stück. Bei anderen Bohrerdurchmessern halt entsprechend. Diese Bohrungen dienen der Frischluftzufuhr für die gefangenen Fliegen. Von der zweiten Flasche wird der Flaschenhals in einer Höhe von ca. 125 mm abgetrennt (vom Verschluß aus gesehen) und entgratet. Nun wird der abgesägte Flaschenhals von unten mit der Verschlussseite voran in die erste Flasche mit der 70mm öffnung, bis auf Anschlag eingeführt. Die beiden Verschlussseiten der Flaschen lassen sich über eine von oben eingeführte Stange (Durchmesser entsprechend dem Flaschenhals) zueinander zentrisch ausrichten. Nun werden mittels Heißklebepistole beide Flaschenhälften miteinander verklebt. Von außen und von innen. Von innen über die 45 mm öffnungen möglich. Jetzt wird nur noch der Damenstrumpf über die Flasche mit den Bohrungen gezogen, um ein Entkommen der Fliegen zu verhindern und das Oberteil ist fertig.
Der Rest der 2. Flasche, bei der wir das Oberteil abgesägt haben, wird nunin der entsprechenden Höhe abgesägt, so daß es von unten direkt auf unser jetzt fertiges Oberteil gesteckt werden kann und von alleine hält. Im unteren Bereich wird nun noch eine Eingangsöffnung für die Fliegen geschnitten. Eine entsprechende Dose mit Gazedeckel wird nun mit Fischabfällen befüllt und in das Unterteil der Falle gestellt. Wer will kann nun noch das Unterteil schwarz lackieren. Das ist von Vorteil, da die bereits im unteren Teil der Falle sitzenden Fliegen dann durch den eingeklebten Trichter nach oben zum Licht hin streben Jetzt noch nen Schraubverschluß oben drauf und nen Draht oder nen Bänzel an den Flaschenhals und die Falle an entsprechender Stelle aufhängen.

Entnahme der Fliegen:

Unterteil abnehmen. Trichter von unten mit Schaumstoffstopfen verschleißen. Kurz ins Gefrierfach legen. Rausnehmen, Schraubdeckel ab und die Fliegen können ausgeschüttet werden.

Fazit: Kostengünstige, schnell zu bastelnde Fliegenfalle der Marke CocaCola ;-).
Werde die Tage vielleicht noch mal nen Foto machen und dann posten.
Hoffe Euch weitergeholfen zu haben
Viele Grüße aus Lübeck und viel Erfolg beim Basteln und Fangen 😉

Dirk Löhmann


Kombinierte Assel- und Springschwanzzucht
von Peter Klemm

Hier möchte ich kurz einmal meine Methode der Futtertierzucht (Asseln und Springschwänze) vorstellen. Die Ergebnisse sind wirklich erstaunlich und der Aufwand geradezu minimal:
Als Behälter für die Zucht habe ich ein ausgedientes 100 cm – Aquarium ohne Besonderheiten gewählt. Das Becken stellte ich einfach in meinem Zimmer, nahe des Heizkörpers, auf. Als Bodengrund wählte ich eine Mischung aus Torf aus dem Gartenmarkt und drei bis vier aufgelösten Cocoshum-Ziegeln. Das Substrat wurde gut durchmischt und ca. 10 cm hoch eingefüllt. Dabei sollte eine gewisse Feuchte, jedoch keinesfalls Nässe, gewährleistet sein. In den Bodengrund wurden bereits in diesem Stadium einige Kartoffelscheiben eingebracht (natürlich kann man auch Möhren u.ä. verwenden). Anschließend brachte ich ca. 4 Zuchtansätze weiße Asseln von Kerf (Achtung! Vorher Schaben entfernen!) ein. Auf die Erde legte ich einige größere Rindenstücken plan auf (Anzahl je nach Belieben und Platz) und streute Fischfutter darunter. Mittig legte ich zwei größere Ausschnitte von Korkröhren. Diese stellten vom Format quasi nochmals halbierte Hälften dar, liegen also nicht vollständig plan auf. Zwischen Boden und Substrat befindet sich ca. noch 1 bis 1,5 cm Platz. Diese Besonderheit sollte später noch Bedeutung erlangen. Die Asseln vermehrten sich wahnsinnig schnell und schon ca. 1 1/2 Monate später war eine Unzahl von ihnen überall im Bodengrund und insbesondere unter den plan aufliegenden Rindenstücken zu erkennen und konnten wenig später auch verfüttert werden. Mittlerweise könnte ich faktisch jeden Tag Unmengen von ihnen ins Terrarium geben. Nun bemerkte ich aber zu meinem Erstaunen beim alltäglichen Füttern, daß sich an der Innenseite der Korkröhren hunderte kleine weiße bewegliche Punkte befanden und stellte zu meinem Erstaunen fest, daß es sich um Springschwänze handelt, die offenbar mit den Asselansätzen ins Becken gelangt waren. Sie befanden sich nur dort und nicht unter den aufliegenden Rindenstücken, was ihre Verfütterung genial einfach machte. Ich nehme nun lediglich die Korkstücken heraus und blase die Springschwänze ins Becken. Mittlerweile habe ich eine derart große Population erreicht, daß ich jeden dritten Tag verfüttern könnte. Die Tiere suchen sich offenbar ganz gezielt die Rindenstücken aus, unter denen sie noch eine gewisse Mobilität haben. Damit hatte ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und konnte alle meine nervigen kleinen Plastegefäße in die Tonne werfen. Die Haltung und Zucht hat sich immens vereinfacht, bis auf Füttern alle drei Tage erübrigen sich alle Pflegemaßnahmen. Als Futter verwende ich Teichflockenfutter für Freilandfische, wobei ich für einen riesigen 6 Liter – Eimer im Supermarkt lediglich 4 Euro hinlegen muß. Wenn einmal verdorbenes Obst oder Pflanzenabfall aus dem Terrarium anfällt, fliegt dieses ebenfalls ins Becken und ist in kurzer Zeit aufgefressen. Abgedeckt habe ich das Becken mittels Stoffgaze und darübergelegter Spanplatte, um das Eindringen von Fruchtfliegen zu verhindern und eine gewisse Luftfeuchte zu halten. Das Becken darf aber nicht luftdicht verschlossen werden! Zu erwähnen bleibt aber, daß ich bisher lediglich kleine weiße Springschwänze sah. Entweder handelt es sich um eine andere Art als die gemeinhin angebotenen „tropischen Springschwänze“, oder es handelt sich lediglich immer nur um Jungtiere, während die größeren Alttiere im Substrat verbleiben (eher unwahrscheinlich, oder?). Man könnte gegebenenfalls mit eingebrachten Zuchtansätzen von tropischen Springschwänzen experimentieren. Milben traten nur im Anfangsstadium auf, hatten aber nach Anschwellen der Asselpopulation keinerlei Chancen.
Heute sehe ich keine einzige mehr von diesen Plagegeistern.